Wo Frauen Männer schlagen und dafür auf dem Arm getragen werden

Dass heute so etwas noch möglich und sogar erwünscht ist, konnten Tina Schulz und Herwig Rubin bei ihren Prüfungen zum 3. bzw. 2. Dan in Erlangen eindrucksvoll unter Beweis stellen. Tina musste sich in der Kategorie Selbstverteidigung gleich gegen drei Männer zur Wehr setzen, die sie aus unterschiedlichen Richtungen mit Hand- und Fußtechniken, aber auch mit Stöcken und Messern wahllos angriffen. Sie verschaffte sich mit diversen Kicks, Hebeln und Würfen schnell Respekt und so mancher der durchaus versierten Angreifer schloss Bekanntschaft mit dem Hallenboden. Die beiden Vertreter des TV 1860 Gunzenhausen überzeugten das Prüfungskomitee aber auch bei den übrigen Disziplinen, beim Formenlauf, beim Einschrittkampf, im Freikampf und bei diversen Bruchtests aus dem Stand und aus dem Sprung. „Taekwondo ist nicht nur eine der anspruchsvollsten und dynamischsten asiatischen Kampfsportarten, es macht auch unbeschreiblichen Spaß und kann sehr lange praktiziert werden“, so die beiden Sportler. Taekwondo trainiert den gesamten Körper und stärkt die Muskulatur, die Sehnen und die Bänder. Doch auch die richtige Atmung ist sehr wichtig und ein gutes Timing. Denn die Präzision des einen findet ihr Äquivalent im Vertrauen des anderen. So gesehen ist Taekwondo ein ausgesprochen ganzheitlicher Sport, der Körper und Geist auf ideale Weise miteinander in Einklang bringt. Man könnte das auch als eine innere Haltung bezeichnen, die richtigen Schwerpunkte zu setzen und dabei gelassen zu bleiben, weil man nur so Reserven für andere Dinge behält.

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